Aktuelles

Juli 2022

Landwirtschaft in unruhigen Zeiten

Landwirtschaft in unruhigen Zeiten Agrar Vorharz

Seit dem Beginn der Corona-Pandemie im Februar 2020 hat sich vieles verändert. Feste, zuvor für sicher geglaubte Mechanismen des globalen Marktes gerieten ins Wanken oder kamen zeitweilig völlig zum Erliegen. Der Überfall Russlands auf die Ukraine verstärkte diesen Prozess in den vergangenen Monaten und bestimmt seither das Geschehen.

 

Das kürzliche Ausrufen der zweiten Eskalationsstufe des Notfallplans Gas durch die Bundesregierung lässt einiges befürchten.

 

An vielen Stellen des alltäglichen Lebens machen sich die krisenbedingten Produktions- und Logistikprobleme mittlerweile bemerkbar, den vollen Umfang der Auswirkungen werden wir vermutlich aber erst noch zu spüren bekommen.

 

Die Knappheit vieler Güter führt auch in der Landwirtschaft zu einer nur eingeschränkten Verfügbarkeit und stark gestiegenen Produktionskosten. Der Einkaufspreis des zum Betrieb der Maschinen notwendigen Diesels hat sich ver-zweieinhalb-facht. Ist der, für eine auskömmliche Produktion notwendige Dünger überhaupt zu bekommen, kostet er zumeist das Vierfache des in den vergangenen fünf Jahren üblichen Durchschnittspreises.

 

Wer die zur Erzeugung notwendigen Produktionsmittel bekommen konnte, hat diese, trotz hoher Preise, gekauft.

 

Das ebenfalls stark gestiegene Preisniveau für Lebensmittelrohstoffe wie Getreide, Raps und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen ist aber auch bitterlich von Nöten, damit überhaupt Geld verdient wird. Mit Blick auf die, seit nun schon mehreren Jahren andauernde Wasserknappheit und die damit verbundenen niedrigeren Flächenerträge, ist am Ende sogar die Frage, ob dieses Preisniveau allein ausreicht, um eine mehr als kostendeckende Produktion auf den Bauernhöfen zu sichern. Eins steht fest: Vielerorts wird es dies Jahr sehr knapp!

 

Man könnte meinen, dass die genannten Stressoren ausreichen, um der Branche ordentlich zuzusetzen. Wer dies aber glaubt, hat weit gefehlt. Seit einigen Jahren sorgt die Bundesregierung dafür, dass die ohnehin schon mäßig überschaubaren Rahmenbedingungen für klein- und mittelständische Unternehmen in der Landwirtschaft von Jahr zu Jahr schlechter und unkalkulierbar werden. Nach der letzten Fehlbesetzung des Ministerpostens im Bundeslandwirtschaftsministerium am Ende der Ära Merkel, tritt nun bei genauerer Betrachtung von Cem Özdemir als neuem Bundeslandwirtschaftsministers ebenfalls Ernüchterung ein.

 

Am 14. Januar 2022 sagte der Bundeslandwirtschaftsminister im Bundestag, dass es

  • Erstens darum geht, „dass alle hochwertige und bezahlbare Lebensmittel bekommen“,
  • Zweitens darum geht, „dass die Landwirte Wertschätzung erfahren. Aber Wertschätzung allein reicht nicht, um davon zu leben, sie brauchen auch Wertschöpfung. Beides gehört zusammen“ … und,
  • Drittens darum geht, „dass wir das Klima, Umwelt, Artenvielfalt und die Tiere artgerecht behandeln“.

Einverstanden, auf geht´s!

 

Seit her ist nur leider gar nichts.

 

Im Gegenteil: Die Landwirtschaft sieht sich einer jährlich zunehmenden und inzwischen fast schon erdrückenden Bürokratie und Dokumentationspflicht ausgesetzt, die in keinem Verhältnis zum Nutzen steht. Das Maß der totalen Überwachung des einst mal mündigen „Ackerbürgers“ ist hier bald erreicht.

 

Auf dem Feld belastet neben der Trockenheit und den jährlichen Sorgen um den Ertrag und die Erzeugerpreise weitere Auflagen, wie z.B. die vom Bundestag beschlossene Allgemeine Verwaltungsverordnung (AVV) durch die eine Ausweisung sogenannter „roter Gebiete“ erfolgt, in denen der Stickstoffeintrag ins Grundwasser reduziert werden soll.

 

Natürlich möchten die Bauern und Landwirte das Grundwasser genauso unbelastet wissen wie jeder andere Bürger auch. Das Ausblenden nicht landwirtschaftlicher Stickstoffquellen als Einflussfaktoren auf das Grundwasser zur Vermeidung einer unbequemen gesamtgesellschaftlichen Debatte, verschiedene Verfahrensfehler bei der Bestimmung von Belastungswerten an den Messtellen sowie der Generalverdacht unter den „per se“ hier die Gesamtheit aller Bauern und Landwirte gestellt wird, ist aber weder gerecht noch einem Rechtstaat wie dem vermeintlich unserem angemessen.

 

Die gesellschaftlichen Anforderungen an unsere heimische Landwirtschaft mögen sich geändert haben. Eine Anpassung erscheint in den Augen vieler erforderlich sein. Nun gut, die bäuerlichen Familienbetriebe verschließen sich diesem nicht. Was diesem Prozess aber bis dato fehlt, ist der ehrliche Ansatz zur Findung einer gesamtheitlichen Lösung. Frau Klöckner ist diese in ihrer Amtszweit als Bundeslandwirtschaftsministerin schuldig geblieben. Herr Özdemir scheint es ihr gleich zu tun.

 

Im Laufe der Zeit schließt sich immer wieder mal eine Tür, ein Weg geht zu Ende und es muss umgedacht werden. Erforderlich ist jedoch immer eine echte Perspektive, eine Tür, die sich woanders öffnet, der neue Weg, der begehbar ist. In den vergangenen Jahren haben sich immer nur Türen geschlossen, jedes Jahr geben hunderte von Familienbetrieben auf. Wo bleibt die Vom Bundeslandwirtschaftsminister versprochene Perspektive, wo der Rahmen für eine wertschätzende und Wertschöpfung sichernde Zukunft?

 

Vieles scheint aktuell nicht zu Ende gedacht. Spüren wir im Augenblick nicht überall, dass ein gewisses Maß an heimischer Produktion im eigenen Land in vielen Bereichen auch Sicherheit bietet? Müssen wir nicht ganzheitlicher denken. Natur und Umwelt schonen, aber gleichzeitig auch den humanistischen Grundsatz im Auge behalten, dass die Weltbevölkerung weiterwächst und Lebensmittel jetzt schon vielerorts knapp werden?

 

Ohne eine echte Perspektive, die einen für Planungen, Entwicklungen und die Erwirtschaftung eines Familieneinkommens belastbaren Rahmen liefert, wird die heimische Landwirtschaft es in Zukunft schwer haben. Die Selbstversorgungsgrade für viele Lebensmittel werden weiter sinken und die Abhängigkeit vom Ausland auch in diesem Bereich weiter steigen. Die Umwelt- und Sozialstandards sind außerhalb der EU vielerorts fraglich. Wollen wir wirklich unsere Lebensmittel von dort (CO2-intensiv) importieren? Passt dies zu unserem Gedanken von Zukunft und Nachhaltigkeit?


Juli 2020

Mit der Rübe durchs Wachstumsjahr

Der Journalist Jörg Kleinert von der Braunschweiger Zeitung begleitet uns für die Serie "Unsere Landwirtschaft" einen ganzen Sommer lang, von der Aussaat bis zur Ernte.

 

Die Zuckerrübe steht in vollem grünem Blatt. Der Landwirt Söhnke Schlüter erläutert, warum die Zuckerrübe jetzt regelmäßig Wasser braucht.

Zuckerrüben Agrar Vorharz
Foto: KWS SAAT SE & Co. KGaA


Mai 2020

Rübenanbau: Herbizide helfen der Rübe beim Kampf

Der Journalist Jörg Kleinert von der Braunschweiger Zeitung begleitet uns für die Serie "Unsere Landwirtschaft" einen ganzen Sommer lang, von der Aussaat bis zur Ernte.

 

Die Zuckerrüben im Landkreis Wolfenbüttel laufen auf. Sönke Schlüter von der Agrar Vorharz erklärt, welche Arbeitsschritte nun anstehen.

Zuckerrüben Agrar Vorharz
Foto: KWS SAAT SE & Co. KGaA


April 2020

Aussaat der Zuckerrüben

Agrar Vorharz Zuckerrübenaussaat

Nach einem erfreulich niederschlagsreichen Februar und einem unerwartet kühlem März, konnten wir Anfang April bei milden Temperarturen und einer guten Bodengare (Zustand des Bodens für die Aussaat) mit der Zuckerrübenaussaat beginnen und diese kurz vor Ostern abschließen.

 

In Abständen von etwa 22 Zentimeter werden bei der Aussaat etwa fünf Millimeter große, in runden Pillen eingeschlossene Rübensamen in den Boden abgelegt. Bei günstiger Witterung, d.h. einer Bodentemperatur über sieben Grad Celsius, keimen die Samen zügig und die kleinen Rübenpflanzen sind nach etwa zwei Wochen sichtbar. Die ist aktuell der Fall.

 

Bilder zum Vergrößern bitte anklicken!

 

Der Journalist Jörg Kleinert von der Braunschweiger Zeitung begleitete uns bei der Frühjahrsbestellung für die Serie "Unsere Landwirtschaft".

Wie Nutella und Sonnenblumenkerne uns bei der Rübenaussaat helfen, erfahren Sie im Artikel der Braunschweiger Zeitung.

Zuckerrübe

In den kommenden Wochen wachsen nun die Blätter zunächst schneller als der Rübenkörper. Eine Zuckerrübenpflanze bildet bis zu 60 weit ausladende Blätter, mit denen sie das einfallende Sonnenlicht optimal einfangen und für die Fotosynthese nutzen kann. Sechs bis acht Prozent der eingestrahlten Lichtmenge wird in Zucker umgewandelt – ein Spitzenwert bei Kulturpflanzen. Zuckerrüben haben einen moderaten Wasserbedarf – er liegt 50 Prozent unter dem des Zuckerrohrs. Mehr als 90 Prozent der mit Zuckerrüben bestellten Ackerflächen werden nicht oder nur minimal bewässert.

 

Unter guten Wachstumsbedingungen entwickeln sich in rund 180 Tagen Rüben mit einem Gewicht von 1,0 bis 1,5 Kilogramm. Je länger die Rüben im Boden bleiben, desto höher ist ihr Ertrag. Erst wenn die Tagestemperatur unter sechs Grad Celsius sinkt, verbraucht die Pflanze mehr Zucker, als durch die Fotosynthese erzeugt wird. Daher versucht der Landwirt mit der Ernte so spät wie möglich zu beginnen. In der Regel dauert die Rübenernte – auch Kampagne genannt – in Mitteleuropa von Mitte September bis Ende Dezember.

Und wussten Sie, 

  • dass Zuckerrüben seit mehr als 175 Jahren in Norddeutschland angebaut werden?
  • dass anders als für den Anbau von Zuckerrohr in Übersee der heimische Anbau von Zuckerrüben zu keinen Umwelt- und Sozialproblemen (Regenwaldrodung, Gewässerverschmutzung, Dumpinglöhne für Plantagenarbeiter, etc.) führt und nachhaltig ist?
  • dass in Deutschland keine gentechnisch veränderten Zuckerrüben angebaut und zu Zucker verarbeitet werden?
  • dass für die Produktion von einem Kilogramm Zucker etwa acht bis neun Zuckerüben benötigt werden, was einer Anbaufläche ungefähr von 1 Quadratmeter entspricht?
  • dass der aus einem Hektar (10.000 m²) Zuckerüben produzierte Zucker den Jahresverbrauch von 320 Menschen deckt?
  • dass das Feld von der Größe eines Hektars (10.000 m²) soviel Sauerstoff produziert wie 120 Menschen jährlich zum Atmen brauchen?
  • dass das Feld von der Größe eines Hektars (10.000 m²) etwa 35 t Kohlendioxid (CO2) bindet?

Wir bauen dies Jahr 125 ha Zuckerrüben an. Haben Sie Fragen dazu, sprechen Sie uns gern an!

 

Ihre Agrar Vorharz, der Familienbetrieb von Nebenan


09. März 2020

Die Bodenprobe - Basiswissen für den erfolgreichen und umweltschonenden Ackerbau

Die Bodenprobe - Basiswissen für den erfolgreichen und umweltschonenden Ackerbau Agrar Vorharz

Entgegen der landläufigen Meinung (und dem gern in den Medien bedienten Klischee) ist es nicht so, dass die Landwirtschaft allgemein einfach wie wild Dünger auf ihre Felder fährt. Zumindest trifft dies nicht auf die Region Südostniedersachsen zu, wo es kaum Vieh und daher auch keine Entsorgungsprobleme von organischen Düngern gibt. Dies macht auch gar keinen Sinn, da eine Überdüngung der Kulturen nicht nur einen ökologischen, sondern auch einen ökonomischen Schaden für uns Bauern bedeutet. Die meisten der bei uns ansässigen Höfe sind seit Generationen geführte Familienbetriebe deren Lebensgrundlage ein gesunder und intakter Boden ist. Nur wenn das Ökosystem Boden funktioniert, kann dort auch eine ertragsbringende Landwirtschaft betrieben werden. Zudem gibt es die Düngemittel nicht um sonst. Wir als Ackerbaubetrieb müssen diesen teuer einkaufen.

 

Es liegt daher also auch in unserem ureigenen Interesse, nur so viel Dünger auszubringen wie nötig, denn ein Gewinn kann grundsätzlich (bei jeder Unternehmung) nur erwirtschaftet werden, wenn der Ertrag höher ist als der Aufwand. Und: Wir leben mit unseren Familien davon was übrig bleibt!

 

Deshalb kennt der Bauer seine Felder genau, überprüft deren Zustand regelmäßig und pflegt sie wo es geht. Wir wissen genau welchen pH-Wert, welchen Gehalt an Stickstoff, Kali, Phosphor, Kalk und an Spurennährstoffen der Boden enthält und wieviel die Pflanzen davon zum Wachsen brauchen. Ein altes und sehr wichtiges Beobachtungsinstrument ist die Entnahme und Analyse von Bodenproben vor Beginn der Vegetationsperiode welches alle Bauern seit langem nutzen und zu deren Dokumentation sie im Übrigen auch nicht erst seit gestern verpflichtet sind.

 

Es ist Ende Februar und damit wieder soweit: Die Vegetation beginnt und damit die Arbeit auf dem Feld. Haben Sie in den vergangenen Wochen eine Person mit Eimer und Stock über ein Feld laufen sehen oder ein Quad mit Bohrgestänge am Heck so wissen Sie jetzt, es war ein Bauer oder eine von ihm beauftrage Firma die mal wieder Bodenproben zieht um zu wissen wie die Versorgung der Feldfrüchte im Laufe der Vegetation vorgenommen werden muss.

 

Wenn Sie Fragen zur modernen Landwirtschaft haben sprechen Sie uns an. Wir erklären Ihnen unsere Arbeit gern!


Auf ein Wort

Fairtrade auch für deutsche Bauern

Liebe Mitbürger*innen,

 

wir sind Ihre Bauern von nebenan! Wir sind heute hier, weil wir große Sorgen um unsere Zukunft haben. Viele Politiker und Nichtregierungsorganisationen (NGOs) hören uns nicht richtig zu, haben ihre vorgefertigte Meinung über unseren Berufstand und kein ernsthaftes Interesse daran, die großen Zukunftsthemen unserer Gesellschaft „Umwelt- und Naturschutz“ wirklich ganzheitlich und unter Beleuchtung aller diese beeinflussenden Faktoren anzupacken. Es dreht sich in den meisten Fällen nur um Meinungsmache und Stimmenfang zugunsten des eigenen Profits, nicht aber um wirkliche Lösungen. Auch viele Journalisten haben noch nicht wirklich verstanden, um was es uns eigentlich geht.

 

Aus diesem Grund möchten wir Sie daher direkt ansprechen und Ihnen mitteilen, was uns Bauern hier im Vorharz, in Niedersachsen, ja in ganz Deutschland gerade bewegt!

 

Zunächst möchten wir ganz deutlich machen, dass wir dem Erhalt der Vielfalt, Eigenart und Schönheit von Natur, Landschaft und Wildnis NICHT im Wege stehen! Genau wie Sie wünschen wir uns eine gesunde und intakte Umwelt. Wir sind Menschen wie Sie, haben Familien und Kinder zuhause und wünschen uns auch für diese eine lebenswerte Zukunft. Um es ganz deutlich zu sagen:

 

WIR SIND NICHT

  • gegen den Umweltschutz!
  • gegen den Artenschutz und die natürliche Vielfalt!
  • für ein weiteres Insektensterben!
  • gegen sauberes Trinkwasser!

Wir verstehen, dass sich die gesellschaftlichen Ansprüche an die heimische Landwirtschaft verändern. Basierend auf sachlich fundierten, wissenschaftlichen Erkenntnissen wollen wir diesen neuen Ansprüchen gern Rechnung tragen. Für uns ist ganz klar:

 

WIR SIND OFFEN FÜR

  • den ehrlichen, zielorientierten und pragmatischen gesellschaftlichen Diskurs!
  • den Dialog mit Ihnen, den Verbraucher*innen!
  • Veränderungen!

Genau wie Volkswagen oder Salzgitter-Stahl aus unserer Region stehen wir mit unseren Höfen in einem harten Wettbewerb. Viele Lebensmittel werden aus dem Ausland billigst nach Deutschland importiert; oft über mehrere tausend Kilometer transportiert. Die allermeisten Herkunftsländer kennen keine Umwelt- und Sozialstandards wie sie in Deutschland existieren und haben uns gegenüber dadurch einen klaren Wettbewerbsvorteil.

 

Wir wollen nicht so produzieren wie z.B. in Südamerika oder gar China! Aus unserer Sicht ist es aber nicht zu verstehen, dass nicht auf jedem Lebensmittel das klassische „Hergestellt in…“ stehen muss, sondern als Herkunftsangabe lediglich ein „Hergestellt für…“ ausreichend ist.

Völlig unverständlich ist darüber hinaus die Tatsache, dass in Deutschland nicht erzeugte, sondern lediglich weiterverarbeitete Lebensmittel (wie z.B. internationaler Weizen in deutschen Mühlen = „Deutsches“ Mehl) mit dem Prädikat „Hergestellt in Deutschland“ versehen werden dürfen.

 

WIR VERSTEHEN

  • dass diese Vorgehensweise ganz gezielt die tatsächliche Herkunft der Produkte verschleiert!
  • dass dies Ihre freie Entscheidung, zu bestimmen, welcher Herkunft Ihre eigenen Lebensmittel sein sollen ungleich erschwert!
  • dass dies Sie als Verbraucher sehr verunsichern muss!

 

WIR WÜNSCHEN UNS DAHER

  • für alle nach Deutschland importierten Lebensmittel die gleichen Anforderungen wie für die in Deutschland erzeugten!
  • eine klare Kennzeichnung der Lebensmittel, die tatsächlich aus Deutschland kommen!
  • eine faire Entlohnung für die Produktion unter besonders anspruchsvollen Umwelt- und Sozialstandards, um die hohe Qualität an Lebensmitteln erzeugen zu können, die gewünscht ist!
  • für die Dienstleistungen von Umweltmaßnahmen auf unseren Feldern eine Entlohnung, die die gesellschaftliche Wertschätzung von Umwelt- und Naturschutz widerspiegelt.

 

Sollten Sie Fragen zur aktuellen Situation der Landwirtschaft haben, sprechen Sie uns gerne an. Wir freuen uns auf das Gespräch mit Ihnen!


Die Verleihung der "goldenen Mistkarre“

Goldene Mistkarre

Die grundsätzliche Kritik daran, im Rahmen einer gesellschaftlichen Diskussion, den persönlichen Raum eines Beteiligten zu betreten, ist nachvollziehbar und durchaus auch als berechtigt anzusehen. Gleichwohl sollte man aber die Verhältnismäßigkeit nicht ganz aus den Augen verlieren:

 

Aktuell erleben wir allzu oft, dass Journalisten für die schnelle und „wirksame“ Schlagzeile eine oberflächliche Recherche billigend in Kauf nehmen. Dies gilt nicht nur für den Bereich der Landwirtschaft. Das Ergebnis lässt dann den Laien staunen und löst bei der Fachfrau bzw. dem Fachmann Verwunderung aus. Die bei allen Anderen eingeforderte Selbstkritik (im Nachgang), lässt der Berufsstand der Journalisten aus meiner Sicht zudem oft vermissen.

 

Viele bäuerliche Familien fühlen sich nach einem, mit entsprechendem „Unterton“ versehenem oder schlecht recherchiertem Zeitungsartikel genauso wie der Redakteur der Braunschweiger Zeitung offensichtlich am Sonntagmorgen. Der unkritische Leser nimmt das Geschriebene unreflektiert als Wahrheit hin und der Alltag der bäuerlichen Familien wird zum Spießrutenlauf. Und dies dann nicht nur für einen Tag sondern über Wochen oder gar Monate. Moral und Ethik spielen in diesem Fall dann keine Rolle. Ist das denn gerechtfertigt?

 

Sollte sich ein guter Journalist per se nicht folgendes immer wieder vor Augen führen:

Ein Zeitungsartikel ist ein viel gewaltigeres Machtinstrument als eine Schubkarre voller Mist. Schlechte Recherche, ein für den aufmerksamen Leser deutlich zu erkennender Unterton oder ein andersgearteter, falscher Umgang mit dem genannten Instrument, kann einen vermeintlich harmlosen Zeitungsartikel schnell zu geistiger Brandstiftung werden lassen.


Treckerfahrer dürfen das

Oliver Bormann aus unserem Team hatte zum Abschluss der Weizenernte Unterstützung von Sven Tietzer und seiner roten Brunhilde.

 

Sendung verpasst?

Hier finden Sie den Beitrag in der NDR Mediathek

 

 

Treckerfahrer dürfen das Agrar Vorharz
Foto: Sven Tietzer


Grüne Kreuze

Grünes Kreuz Agrar Vorharz

Überall in Deutschland finden Sie derzeit grüne Kreuze in den Feldern. Was sollen diese bedeuten?

 

Am 4. September 2019 haben die Bundesministerien für Umwelt und Landwirtschaft gemeinsam ein sogenanntes „Agrarpaket“ verabschiedet.

 

Den Naturschutz- und Umweltgedanken tragen wir Landwirte natürlich mit. Ein Großteil von uns arbeitet und lebt ja mit der Natur! Die Art und Weise der nun festgezurrten Umsetzung lehnen wir allerdings entschieden ab…

 

Lokal, regional und national werden wir nicht gehört, geschweige denn mit in die Prozesse einer sinnvollen Lösungsfindung einbezogen. Kaum jemand sieht die Zusammenhänge und Komplexität des Themas und verfolgt die Ziele einer, wirklich ökologisch und ökonomisch nachhaltigen Landwirtschaft in Einklang mit dem Umwelt- und Naturschutz. Die meisten Politiker auf Landes- und Bundesebene versuchen nur medial gut dazustehen, dem „Mainstream“ zu entsprechen und den eigenen Kabinettsplatz für die kommende Legislaturperiode zu sichern. (Spätestens, wenn es um Letzteres geht, ist sich am Ende doch jeder selbst der Nächste, egal wie edel die Ziele zuvor waren.)

 

Nach dem die Bundespolitik sehenden Auges auf die Klage der EU-Kommission 2016 und das Urteil des EuGH 2018 hinsichtlich der Verletzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie zugesteuert ist, erleben wir nun wilden Aktionismus fern jeglichen Fach- und Sachverstandes. Mit den am Ende Betroffenen will niemand reden. Die Nation braucht wieder einen „Prügelknaben“. Was passt da besser als eine kleine Berufsgruppe, die als Wähler inzwischen unbedeutend ist und eine schwache Lobby hat.

 

Das für alle wohl unbequeme Thema des raubbauhaften Verhaltens unserer Gesellschaft als Ganzes kann so elegant umschifft werden. Die eigene Lebensweise muss nicht in Frage gestellt werden und die eigenen Wähler so nicht verschreckt. Eine ehrliche, ganzheitliche Betrachtung der sich aktuell zuspitzenden Debatte müsste weit mehr Themen als die Landwirtschaft allein umfassen und würde diese zurecht teilweise rehabilitieren.

An dieser Stelle seien nur einige weiter Themen mit Blick auf den Umwelt- und Naturschutz genannt:

(…)

Wir Bauern stellen keine Forderungen. Wir sind uns unserer Verantwortung für Natur und Umwelt sehr wohl bewusst und bereit, auch Verantwortung zu übernehmen! Wir vermissen aber den ehrlichen, gesellschaftlichen Diskurs, der das uns alle betreffende Thema nämlich den „nachhaltigen Umgang mit der Natur“ auch ganzheitlich beleuchtet und jeden Mitbürger und jede Branche gleichermaßen und basierend auf Daten und Fakten mit einbezieht.

 

Der derzeitige, blinde politische Aktionismus, regelmäßig medial schön, aber zusätzlich verzerrend und hetzerisch aufbereitet (leider auch durch die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, die eigentlich um eine objektive Berichterstattung bemüht sein sollten), macht vielen Landwirten hingegen Angst.

 

Die in kürzester Zeit zweimal verschärfte Düngeverordnung und das nun verabschiedete „Agrarpaket“ hauen besonders den kleinen und mittleren bäuerlichen Familienbetrieben nach einem Flut- und zwei Dürrejahren in Folge, bei gleichzeitig katastrophal niedrigen Erzeugerpreisen buchstäblich die Füße weg. Die zahlreichen, nun beschlossenen Verbote werden dazu führen, dass die Erträge weiter sinken und die ohnehin bereits angeschlagene Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den großen Lebensmittelexporteuren aus Brasilien, Russland und den USA nach und nach weiter schwindet.

 

Zudem greifen viele beschlossene Maßnahmen massiv in die Eigentumsrechte der Landwirte ein. Einzelne Flächen werden wertlos und können nicht mehr der für die Nahrungsmittelproduktion genutzt werden. Ist dies gerecht?

 

Die Folge: Deutsche Lebensmittel werden mehr und mehr verdrängt und durch Importe aus dem Ausland ersetzt. Zu welchen Umwelt- und Sozialstandards diese dort produziert werden ist oft höchst fraglich oder gar nicht bekannt.

 

Viele Landwirte versuchen dieser Entwicklung zunehmend durch die Umstellung auf biologische Landwirtschaft zu begegnen. Die Nachfrage danach ist aber begrenzt. Dies führt durch das zunehmende (Über-)Angebot daher auch in diesem Markt zu einem gewaltigen Preisdruck.

 

Ist das Alles wirklich der Wille des Verbrauchers?

 

Wir stellen keine Forderungen. Die grünen Kreuze sollen als Mahnung an die Gesellschaft verstanden werden, sich einer ganzheitlichen Betrachtung der sich aktuell zuspitzenden Umweltproblematik zu stellen und den Wert der heimischen Landwirtschaft zu erkennen.

 

Bitte unterstützen Sie uns. Sprechen Sie Ihren regionalen Abgeordneten an. Vielen Dank.

 

Ihr Team der bäuerlichen Gemeinschaft „Agrar Vorharz“


Raps- und Getreidernte 2019

Getreideernte 2019 Agrar Vorharz

Nach der miserablen Ernte im vergangenen Jahr starteten wir am 23. Juli mit „weichen Knien“ und voller Erwartung in die Raps- und Getreideernte 2019. Zu unserem Glück hat sich das Frühjahr dieses Jahres etwas anders dargestellt als das Frühjahr zuvor. Immer wiederkehrende Niederschläge und kühlere Temperaturen im April und Mai ermöglichten in unserer Region ein kontinuierliches Pflanzenwachstum. Besonders der Mai mit z.T. ergiebigen Regen hat dafür gesorgt, dass es im Juni und Juli bis zur Ernte zu keinem Einbruch kam.

 

Glücklich über diesen Umstand konnten wir so einen höheren Rapsertrag als in den beiden vorhergehenden Jahren erzielen und eine Getreideernte, die gut 10% über dem langjährigen Betriebsdurchschnitt liegt einfahren. Das war aber nicht überall so. Wir leben dies Jahr also auf einer „Insel der Glückseeligen“. Dafür sind wir sehr dankbar!

 

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Die derzeitige Witterungslage gibt allerdings Anlass zur Sorge. Der Juli fiel mit einer unterdurchschnittlichen Niederschlagsumme zu trocken aus und auch der August ist bisher viel zu trocken. Das Wasserdefizit aus dem vergangenen Jahr hat sich inzwischen auf 213 l/qm Boden erhöht. Die Dürre 2018 ist also noch lange nicht überwunden, sondern allgegenwärtig und verschärft sich gerade noch!

 

Nicht nur auf dem Feld ist es zu trocken, die Natur insgesamt leidet sehr. Wer mit aufmerksamen Augen durch die Landschaft geht, kann es an allen Ecken sehen. Viele Bäume in Wald und Feld sind einem akuten Trockenstress ausgesetzt und kämpfen ums Überleben; man betrachte nur die vielen Alleebäume in unserer Region!

 

Aus diesem Grund hoffen wir - nicht nur als Bauern, sondern als Menschen, die mit der Natur arbeiten und mit dieser tief verbundenen sind – innig auf ergiebige Regenfälle!

 

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Warten auf die Ernte

Ackerbohnen Agrar Vorharz

Nach dem Dürrejahr 2018 mit deutlichen Ertragsdepressionen hoffen wir derzeit auf eine normale Ernte. Dabei ist die Gefahr allerdings noch nicht gebannt. Das Niederschlagsdefizit aus dem letzten Jahr ist immer noch nicht wieder ausgeglichen. 150 Liter Wasser fehlen derzeit in unserer Region je Quadratmeter Boden immer noch, um den Normalzustand wieder herzustellen. Wir leben mit den erfolgten Niederschlägen hinsichtlich des Wasserhaushaltes der Pflanzen nur „von der Hand in den Mund“.

 

Zudem wünschen wir uns, dass es in den kommenden Wochen nicht zu Unwettern mit Sturm, Hagel oder Starkregenereignissen - wie vor kurzem in Rheinland-Pfalz - kommt wo 25.000 ha (!) reifende Früchte in kurzer Zeit vernichtet würden.

 

(Siehe https://www.agrarheute.com/management/betriebsfuehrung/unwetter-hagel-wind-zerstoeren-25000-hektar-555310)

 

Die Ernte dürfte aber in Kürze beginnen. Für die kommende Woche sind sonnigere Tage mit sommerlicheren Temperaturen von 25 bis 30 °C angesagt. Dann endlich können wir den Lohn unserer Arbeit des vergangenen Jahres einfahren. Hoffen wir auf normales „Lohnniveau“!

 

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Zertifizierte Qualität

Die Agrar Vorharz GbR erzeugt für die Hedwigsburger Okermühle im Vertragsanbau Qualitätsweizen. Wir verpflichten uns damit, uns von der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft prüfen und zertifizien zu lassen. Im Zuge der Audits wurden auf unserem Betrieb wichtige Kriterien hinsichtlich Lebensmittelsicherheit, Nachhaltigkeit, Lagerstätten, Hygiene, Entsorgung sowie Pflanzenschutz und Düngung geprüft und entsprechende Aufzeichnungen (z. B. Ackerschlagkartei, Temperaturaufzeichnungen etc.) eingesehen. Diese Prüfung haben wir erfolgreich durchlaufen und erhalten ein DLG-Zertifikat, das unsere Qualitätsfähigkeit nach außen und gegenüber unserem Vertragspartner bestätigt.

 

Gleichzeitig hat unsere Tochtergesellschaft, die ADL Hallen GbR,  das QS-Siegel (Qualitätssicherung) erhalten. Es wird bestätigt, dass alle Anforderungen, die an die Lagerung und den Umschlag von Rohstoffen für die Futtermittelherstellung gestellt werden, erfüllt werden. Hochwertige und sichere Futtermittel sind entscheidend für die optimale Ernährung der Tiere. Damit sind Futtermittel auch relevant für die Lebensmittelkette, also für die Produktion von Fleisch und Wurst.  



April 2019: Aussaat der Zuckerrüben

Zuckerrübenaussaat Agrar Vorharz

Nachdem es Ende Februar zunächst schon einmal so aussah als könnten wir recht früh in die Saison starten und bei Zeiten die Zuckerrüben bestellen, hat der März mit erfreulichen 70 mm Niederschlag (die nach einem viel zu trockenen Februar bitter nötig waren) die Arbeiten auf dem Feld noch einmal verzögert.

 

Am 29. März 2019 konnten wir dann bei milden Temperarturen und einer guten Bodengare (Zustand des Bodens für die Aussaat) mit der Zuckerrübenaussaat beginnen und diese – nach einigen kleinen Problemen mit der Technik am 2. April 2019 abschließen.

 

In Abständen von etwa 22 Zentimeter werden bei der Aussaat etwa fünf Millimeter große, in runden Pillen eingeschlossene Rübensamen in den Boden abgelegt. Bei günstiger Witterung, d.h. einer Bodentemperatur über sieben Grad Celsius, keimen die Samen zügig und die kleinen Rübenpflanzen sind nach etwa zwei Wochen sichtbar. Die ist aktuell der Fall.

Zuckerrübe Agrar Vorharz

In den kommenden Wochen wachsen nun die Blätter zunächst schneller als der Rübenkörper. Eine Zuckerrübenpflanze bildet bis zu 60 weit ausladende Blätter, mit denen sie das einfallende Sonnenlicht optimal einfangen und für die Fotosynthese nutzen kann. Sechs bis acht Prozent der eingestrahlten Lichtmenge wird in Zucker umgewandelt – ein Spitzenwert bei Kulturpflanzen. Zuckerrüben haben einen moderaten Wasserbedarf – er liegt 50 Prozent unter dem des Zuckerrohrs. Mehr als 90 Prozent der mit Zuckerrüben bestellten Ackerflächen werden nicht oder nur minimal bewässert.

 

Unter guten Wachstumsbedingungen entwickeln sich in rund 180 Tagen Rüben mit einem Gewicht von 1,0 bis 1,5 Kilogramm. Je länger die Rüben im Boden bleiben, desto höher ist ihr Ertrag. Erst wenn die Tagestemperatur unter sechs Grad Celsius sinkt, verbraucht die Pflanze mehr Zucker, als durch die Fotosynthese erzeugt wird. Daher versucht der Landwirt mit der Ernte so spät wie möglich zu beginnen. In der Regel dauert die Rübenernte – auch Kampagne genannt – in Mitteleuropa von Mitte September bis Ende Dezember.

 

Und wussten Sie…

  • dass Zuckerrüben seit mehr als 175 Jahren in Norddeutschland angebaut werden?
  • dass anders als für den Anbau von Zuckerrohr in Übersee der heimische Anbau von Zuckerrüben zu keinen Umwelt- und Sozialproblemen (Regenwaldrodung, Gewässerverschmutzung, Dumpinglöhne für Plantagenarbeiter, etc.) führt und nachhaltig ist?
  • dass in Deutschland keine gentechnisch veränderten Zuckerrüben angebaut und zu Zucker verarbeitet werden?
  • für die Produktion von einem Kilogramm Zucker etwa acht bis neun Zuckerüben benötigt werden, was einer Anbaufläche ungefähr von 1 Quadratmeter entspricht?
  • dass der aus einem Hektar (10.000 m²) Zuckerüben produzierte Zucker den Jahresverbrauch von 320 Menschen deckt?
  • dass Feld von der Größe eines Hektars (10.000 qm) soviel Sauerstoff produziert wie 120 Menschen jährlich zum Atmen brauchen?
  • dass Feld von der Größe eines Hektars (10.000 qm) etwa 35 t Kohlendioxid (CO2) bindet? Wir bauen dies Jahr 115 ha Zuckerrüben an.

 Haben Sie Fragen dazu, sprechen Sie uns gern an!

 

Ihre Agrar Vorharz, der Familienbetrieb von Nebenan


Zum aktuellen Stand der Witterung

Nach dem sehr nassen Jahr 2017 folgte – ziemlich unerwartet – eins der trockensten Jahre seit über fast 60 Jahren. Monate ohne nennenswerte Niederschläge in unserer Region mit Temperaturen weit über dem Mittel und heißen Winden dörrten das Land aus. Die Natur hat gelitten und die Landwirtschaft somit auch. Am Ende des Jahres fehlten 165 Liter/ qm gegenüber dem langjährigen Durchschnitt.

 

Das erste Quartal 2019 brachte leicht überdurchschnittliche Niederschläge. Nach wie vor haben wir aber ein deutliches Niederschlagsdefizit, dass zu deutlichen Entwicklungs- und Wachstumsdepressionen der Kulturpflanzen führen wird, sollte es in den kommenden acht Wochen nicht zu einem Ausgleich kommen. Im Durchschnitt der letzten 17 Jahre fielen an unserem Standort im Mai, Juni und Juli zusammen rund 170 Liter/qm Regen. Der April ist bisher allerdings schon wieder zu trocken. Es bleibt also abzuwarten, wie sich das Wetter in der weiteren Vegetationsperiode entwickelt.


Aus Sicht der Landwirtschaft, der Forstwirtschaft und der Natur an sich ist auf ein Frühjahr mit mäßigen Temperaturen und ergiebigen Niederschlägen zu hoffen!


Offener Brief an die Landtags- und Bundestagsabgeordneten aus der Vorharz-Region zur Novelierung der Düngeverordnung

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

mit großer Sorge wende ich mich mit dem heutigen Schreiben an Sie und möchte Sie um Hilfe bitten.

 

Hintergrund und Anlass zur Sorge ist der aktuelle Referentenentwurf zur Änderung der am 02.06.2017 (erst) in Kraft getretenen, sogenannten „Neuen Düngeverordnung“.

 

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März 2018

Raps März 2019 Agrar Vorharz

Nach einem insgesamt erneut sehr milden Winter mit durchschnittlichen Niederschlägen starten wir nun Mitte März endgültig in die Saison. Sah es zunächst im Februar bereits so aus als würde die Arbeit auf dem Feld beginnen sorgte die erste Märzhälfte mit kühleren Temperaturen und normalen Niederschlägen dafür, dass die Vegetation nun erst richtig in Fahrt kommt. Es bewahrheitet sich die alte Bauernregel „im Märzen der Bauer die Rösslein anspannt“.

 

Die Rapsbestände sind mittlerweile mit Dünger versorgt der den Pflanzen – das des Regens in der ersten Märzhälfte - auch endlich zur Verfügung steht. Obwohl wir in den letzten drei Monaten im Durchschnitt eine für unsere Region durchschnittliche Niederschlagsmenge verzeichnen konnten, fehlen aber im Unterboden nach wie vor rund 150 l/qm Wasser.

 

Die Felder erholen sich zwar derzeit von den anhaltend trockenen Bedingungen im Herbst und Winter verbundenen Bedingungen, da Wasser im Oberboden zur Verfügung steht, der weitere Verlauf der Vegetationsperiode hängt aber ganz maßgeblich davon ab, wie sich die Witterung der kommenden Monate entwickelt. Ähnliche Verhältnisse wie im vergangenen Jahr würden eine Katastrophe bedeuten. Wir können also nur auf ein normales Jahr 2019 hoffen!

 

Weitere Arbeiten sind auf dem Feld noch nicht erfolgt. Die Düngung der Getreidefelder steht nun aber an, in einigen Beständen müssen Unkräuter bekämpft werden und die Vorbereitung der Mais- und Zuckerrübenaussaat steht an. Wir freuen uns auf die bevorstehenden Aufgaben!


November und Dezember 2018

Es ist immer noch zu trocken. Im November fielen 22 mm Regen. Das ist – wie in den Vormonaten auch – deutlich weniger als der Monatsniederschlag im langjährigen Schnitt. Der Dezember hat milde und kühlere Phasen und nähert sich von der Niederschlagsmenge dem Mittel der Jahre an. Der Ausgleich der fehlenden Wassermengen aus dem Sommer ist aber bisher noch nicht geschaffen.

 

Das letzte Jahr mit einem vergleichbar niedrigen Jahresniederschlag in unserem Raum war 2006 mit 454 mm. Das Jahresmittel über die letzten 16 Jahre liegt bei 685 mm.

 

Wir hoffen auf einen feuchten Winter und ein kühleres, ebenfalls Niederschlagreiches Frühjahr.

Pflanzenschutz im Getreide

 

Getreide

 

Sowohl der Weizen als auch der Dinkel sind – den Umständen entsprechend – normal entwickelt. Ob diese Bestände im Frühjahr einen normalen Ertragsaufbau vollziehen können, hängt allein vom Wetter ab. Der Winter darf keine Kahlfröste mit sich bringen. Darüber hinaus brauchen wir viel Regen, damit sich der Bodenspeicher, der restlos entleert ist, wieder füllen kann.

 

Rapsumbruch

 

Raps

Aufgrund der großen Trockenheit haben sich unsere Rapsbestände nicht so entwickelt wie erhofft. Im September mussten wir aufgrund der mangelhaften Entwicklung der Bestände 50% umbrechen. Alternativ stehen auf diesen Flächen nun zur Ernte 2019 Stoppelweizen und Energiemais.

 

Zuckerrüben roden

 

Zuckerrüben

Nach einem bescheidenen Start in die Zuckerrübenkampagne mit Erträgen zwischen 40 und 50 t/ha Zuckerrüben hat sich die Lage mit den Folgelieferungen leicht entspannt. Mittlerweile liegt der durchschnittliche Rübenertrag bei 57,5 t/ha. In Verbindung mit dem ungewöhnlich hohen Zuckergehalt von über 20% scheint es uns doch zu gelingen, die mit der Nordzucker AG geschlossenen Anbauverträge zu erfüllen. Die Lieferung der letzten 40 ha Zuckerrüben – von guten Böden - steht noch aus. Wir sind gespannt.

 

Oliver Zalesinski

 

Stand der Arbeit auf dem Feld

Das Jahr 2018 ist ackerbaulich abgeschlossen. Alle auf dem Feld erforderlichen Arbeiten sind erledigt, die meisten Maschinen gereinigt und eingewintert.

 

Betriebliche Veränderungen

Zum 01.01.2019 begrüßen wir Oliver Zalesinski ganz herzlich als neues Mitglied im aktiven Team der Agrar Vorharz GbR. Wir freuen uns auf eine gute und lange Zusammenarbeit!


Oktober 2018

Dem trockenen und heißem Sommer folgte ein ebenso niederschlagsarmer Herbst mit ungewöhnlich hohen Temperaturen. Im gesamten Jahr 2018 fielen bislang nur 380 mm Niederschlag. Die Menge liegt damit nur bei rund 50 % der durchschnittlichen Niederschlagsmenge von 700 mm/Jahr. Das letzte vergleichbar trockne Jahr war 2006.

 

Die derzeitige Feldkapazität, ein Kennwert für die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens, liegt etwa bei – 500 mm. Wir hoffen auf Regen und einen feucht-nassen Winter!

Stoppelweizen Agrar Vorharz

Raps

Ende August/ Anfang September haben wir optimistisch und mit der Hoffnung darauf, dass es doch nun irgendwann mal wieder regnen muss, 122,6 ha Winterraps bestellt. Der Raps lief allerdings sehr unterschiedlich auf. Nachdem gut 20 mm Regen fielen, hofften wir, dass nun der Bann gebrochen wäre. Doch leider folgten wieder Temperaturen von über 20° Grad und Süd-Ostwind.

 

Nur ein Teil der Rapsbestände konnte sich ausreichend entwickeln. Wir sahen uns gezwungen, 45 % der Fläche umzubrechen. Auf 55 ha wurde Stoppelweizen nachgedrillt.

Zuckerrüben Agrar Vorharz

Zuckerrüben

Die ersten 25 % der Zuckerrübenflächen, rund 35 ha, konnten bereits Anfang Oktober gerodet und am 12.10.2018 ans Werk geliefert werden. Der Ertrag liegt bisher bei 517,5 dt/ha mit einem Zuckergehalt von 19,72 %. Dies ergibt einen Zuckerertrag von 10,20 t/ha. Der Werksdurchschnitt in Schladen beläuft sich derzeit auf11,05 t/ha Zucker. Wir liegen damit nur leicht darunter. Die erste Lieferung wurde auf den schlechtesten Standorten geerntet: 12 ha toniger Boden auf einem trockenen Standort. Wir sind somit zufrieden. Mehr war in diesem Jahr unter den ungünstigen Bedingungen nicht drin.

 

Zuckerrüben-Roder Agrar Vorharz

 

 

Am 23.10.2018 wurde die Zuckerrüben-Ernte fortgesetzt.

Daher kann auch in Kürze der zweite Schwung des Winterweizens nach Zuckerrüben bestellt werden.

 


01.05.2018

Rapsblüte

Gelb erstrahlen die Rapsfelder, die Bienen sind eifrig auf der Suche. Nun muss der Raps anfangen Schotenansätze zu bilden.

 

Nach der guten Vorarbeit des Farmet Kompaktomat 600 sind die Zuckerrüben mit der Monopil S Rübendrille erfolgreich in die Erde gekommen. Der Reihenschluss ist durch die sehr warme Witterung Mitte April schon zu erkennen.

 

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